Saison End VW Bus-Treffen am Lac de Joux 08.-11. Oktober 2020
Das schlimme 2020 ist in Sachen Bulli Treffen Geschichte, doch der Virus (Covid-19) bleibt uns leider noch immer erhalten. In diesem aussergewöhnlichen Jahr fand kein einziges VW Bus Treffen statt, doch das Treffen am Lac de Joux wollten wir uns trotz Corona nicht nehmen lassen! Unser Vize Präsi Peter Affolter ruft mich am Donnerstag gegen Mittag an und fragt, ob wir nicht schon am Donnerstag losfahren möchten, da das Wetter so toll und schön sei. Danach ging alles sehr schnell: ruck zuck, und schon hatten Linda und ich die Sachen fürs bevorstehende Wochenende am Lac de Joux gepackt. Gegen halb drei fuhren wir los, ungefähr Höhe Orbe gesellte sich auch Peschä dazu und so fuhren wir gemeinsam nach Le Pont. Es war sehr sonnig, aber auch ziemlich frisch, denn wir befanden uns ja auf über 1000 m ü. M. Wir richteten unser Camp gut ein, Peschä hatte ein Pavillon-Zelt dabei, dieses war im Nu aufgestellt und bildete fortan unser Mittelpunkt des gemütlichen Zusammenseins. Nach getaner Arbeit nahmen wir uns das erste wohlverdiente Bierchen (Moretti) zur Brust. Am Abend wurde traditionell auf der Wäschetrommel gegrillt, es gab leckere Lammkottlets.
Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich unangemeldet und völlig überraschend Katja und Diego mit Ihrem Pössl auf. Mit einem grossen Hunger im Gepäck wollten die beiden noch etwas Essen, doch leider hatten wir schon alles verputzt, was natürlich bei einer solchen Delikatesse normal war.
Es wurde ein sehr geselliger Abend, wir lachten, diskutierten und natürlich haben wir auch etwas getrunken, was bei der Kälte natürlich wichtig war und sich als richtiger Entscheid erwies, denn offenbar soll es ja auch hilfreich gegen Corona sein ?. Ich hatte zum Glück die Gas Heizung eingepackt, zusammen mit der Feuertrommel konnten wir uns recht gut erwärmen.
In diesem Jahr waren wir auch alle froh über unsere Standheizungen in den Bussen, diese erwiesen sich als unverzichtbares Zubehör.
Bei einigen wurde es wieder einmal morgens um vier Uhr bis sie ins Bett gingen, ich als alter Mann ging etwas früher ins warme Bettchen. Der Freitagmorgen war dann schon bitterkalt, da brauchte es ein paar heisse Kaffees bis es losging und wir einigermassen auf Betriebstemperatur kamen. Doch das Wetter zeigte sich von seiner guten Seite. Leider hatten die Wetteraussichten viele Bullifahrer davon abgehalten die Reise anzutreten, da Schnee bis 800 m Tiefe angekündigt wurde. Im Nachhinein war der Wetterbricht leider wie so oft nicht richtig, denn wir wurden mit sehr viel Sonnenschein überrascht.
Am Freitag gegen Abend kamen noch zwei VW Busse mehr dazu: Küssä Nussbaumer und Kruysztof Kurpiel, besser bekannt als einfach nur Christoph. Es kamen also tatsächlich nur wenige hart gesottene, oder waren die paar Nasen ganz einfach nur auf Bulli Treffen Entzug? Wir hatten es richtig gut, Küssä brachte noch zwei Kisten Holz mit, so konnten wir die Wäschetrommel beinahe Tag und Nacht in Betrieb halten. Am Freitagabend gab es ein feines Fondue im originalen Fondue Caquelon und dem guten Mont-d`Or plus Fondue Mischung. Das Fondue war sehr lecker und der obligatorische Kirsch natürlich auch, wir hatten danach so richtig schön warm. Da Küssu so ziemlich viel Holz mitbrachte konnten wir die Trommel so richtig bis zum Glühen einheizen. Wie jeden Abend wurde es wieder ein heiteres Zusammensein bis in die frühen Morgenstunden. Mit dem Fondue hatten wir ja die ideale gute Unterlage, um nochmals so richtig zusammen zu feiern, frei nach dem Motto: „So jung kommen wir nicht mehr zusammen.“
So ging feucht fröhlich auch der Freitagabend vorüber, das Gute daran war, wir hatten ja noch zwei Tage vor uns. Am Samstag war erst mal Ausschlafen angesagt, draussen war es wieder bitterkalt. Gegen Mittag machten wir uns in Richtung Le Pont auf, damit wir wenigstens einmal das schöne Örtchen besucht hatten. Zuerst ein kurzer Halt im Restaurant gegenüber. Natürlich holte uns die Maskenpflicht ein. Peschä hatte seine natürlich im Bus vergessen, so musste mit Papiertaschentüchern improvisiert werden. Drinnen bei Kaffee und Gipfeli hatten wir es extrem lustig. Mit meinem Kauderwelsch habe ich mit der Serviertochter am Schluss anstelle Français Fédéral nur noch Italienisch gesprochen. Peschä mit seinen guten Fremdsprachkenntnissen hat es nebenan fast verputzt vor Lachen. Nach kleinem Fussmarsch waren wir endlich im Dörfchen angekommen. Nur noch ein paar Sachen im Dorflädeli besorgen, und dann ging es auch schon wieder zurück zum Camp. Doch plötzlich, ich kann mir nicht erklären warum, hatte ich sooooooooo eine grosse Lust auf eine Stange Bier verspürt. Also mussten wir Notfall massig noch im Restaurant am See einkehren. In weiter Ferne zogen plötzlich sehr dunkle Wolken auf. Diese nahmen rasant zu und bewegten sich direkt auf uns zu. Ich sagte zu Linda und Peschä, das es wohl besser wäre zu gehen. Rasch wurde bezahlt und im Eileschritt ging es los in Richtung Busse. Doch bereits nach wenigen Schritten spürten wir die ersten Tropfen. Wir schafften es gerade noch eingermassen trocken unsere Bussen zu erreichen. Danach regnete es etwa eine Stunde lang und fertig war der Spuk. Das war der einzige Regen von Donnerstag bis Sonntag. Am Samstag wurde auf der improvisierten Feuerschalen Wäschetrommel wieder feines Fleisch gegrillt. Küssä brauchte am meisten Geduld, da nicht alles Platz hatte auf dem Grill, aber auch er kam noch zum Essen. Wiederum war es ein ereignisreicher und sehr schöner Tag.
Wir hatten es echt gut zusammen, und es waren einfach alles gute Leute an diesem kleinen, aber feinen Treffen.
Manchmal ist halt weniger mehr, doch ich werde auch dieses Minitreffen in sehr guter Erinnerung behalten. OK, es war zwar kalt, aber das Wetter meinte es trotz allem gut mit uns. Wie bereits erwähnt spricht unser Vize Präsi Peschä recht gut Französisch. Beim Nachbarhaus sprach er mit dem Eigentümer, ob wir den Strom anzapfen dürften. Dieser Plan klappte gut, und so hatten wir vier Tage tiptop Strom. Natürlich haben wir dem Stromspender einen kleinen Obolus in die Hände gedrückt, was sich von selbst versteht, schliesslich möchten wir nächstes Jahr von ihm wieder Strom beziehen. Scheint ein flotter Herr zu sein. So brauchte ich für meine Kaffeemaschine, wovon alle gerne einen guten Kaffee bezogen, damit musste ich meinen kleinen Honda Generator nicht anwerfen.
Leider war der Samstagabend unser letzter hier oben am schönen Lac de Joux, doch wir durften alle endlich wieder einmal zusammen ein Bulli-Treffen erleben, hatten wir doch so grosse Vorfreude, ein Treffen unter guten Freunden zu erleben. Für mich jedenfalls war eine sehr gute, schöne und unvergessliche Zeit. So liessen wir es am Samstagabend nochmals so richtig Ausklingen. Es wurden Essensresten verwertet und Flaschen leer getrunken(Whisky und Vodka, etc.) Am Sonntag ging es mehr oder weniger früh schon wieder los mit dem Abbau, alle haben einander geholfen. Kurz nach Mittag machten wir uns dann alle auf den Rückweg. Ich hoffe, dass dieses Corona nicht mehr zu lange anhält und wieder mehr Treffen stattfinden können. Es war ein sehr geiles feines Treffen, ich danke allen die dabei waren. Für mich und alle anderen war es das einzige Bus Treffen 2020. Nun wünsche ich allen Bullifahrern ganz gute Gesundheit, tragt Sorge zu Euch und Euren Gefährten und bleibt gesund.
Euer Werner










